Ohne JavaScript funktioniert das nicht, bitte Scripte zulassen Wissen: Umwelt

Klimaschutz Wedel.

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Wissen : Umwelt- & Naturschutz

Vieles beein­flusst das Klima, ebenso ist vom Klima -und den katastro­phalen Ver­änderungen des Klimas- auch sehr vieles betroffen! Klima- und Umwelt­schutz lassen sich nicht trennen - daher sind beide auch gleich­berechtigt in der Satzung des Klima­schutz­fonds ver­ankert. Auf dieser Seite wollen wir einen (sicher­lich unvoll­ständigen) Über­blick ver­suchen über Aspekte, die nur mittelbar etwas mit Klima zu tun haben - aber unmittelbar!

Binnengewässer

… und Au-Land­schaften haben wichtige Funk­tionen für die Bio-Diversität (Leben­sraum), für den Hoch­wasser­schutz und nicht zuletzt auch für unser Trink­wasser. Leider ver­ringert sich die Fläche der Feucht­gebiete immer weiter, die Hälfte sind im 20. Jahr­hundert ver­schwunden durch Trocken­legung, Fluss­begradigung und anderes.

Dabei sind feuchte Auen-Land­schaften wichtig, um Regen aufzu­nehmen und "zwischen­zu­speichern", was in Ver­bindung mit lang­samer fließenden (mäandrierenden) Gewässern ein wichtiger Beitrag zum Hoch­wasser­schutz ist.

Viele Jahr­hunderte hat der Mensch jedoch Flächen trocken­gelegt -und neben­bei an der Küste riesige Mengen Süß­wasser ins Meer entsorgt- um Flächen für Land­wirtschaft oder Wohnungen mit Fluss­blick zu erhalten.

Link:
Ökologische Funktionen kleiner Fließgewässer

Bio-Diversität

... oder Bio­logische Viel­falt ist ein Bewertungs­kriterium für die Fülle unter­schiedlichen Lebens in einem bestimmten geo­graphisch begrenzten Gebiet. Hier wird die Anzahl genetischer Varianten innerhalb einer Art betrachtet, die Viel­falt der Arten und die Menge der Öko­systeme. Das gibt ebenso auch in Binnen­gewässern und im Meer!

Je größer diese Viel­falt ist, desto mehr Nahrungs­ketten bestehen, dadurch wird das je­weilige System unan­fälliger für äußere (negative) Ein­flüsse. Die aktuell vor­herr­schende mono­kultu­relle Land­wirt­schaft ("Mais­wüste", Soja), aber auch die starke Ver­städterung steht dem ent­gegen.

Auch der Einsatz immer mehr und immer wirk­samerer Pflanzen­schutz­mittel (Pestizide, Herbizide) lässt den Bestand an Insekten, Pflanzen, Klein­tieren und Vögeln bedenk­lich schrumpfen.

Links:
Spektrum.de, Max-Planck-Gesellschaft.

Corona

Viren begleiten den Menschen in seiner gesamten Ent­wicklungs­geschichte, ohne Viren gäbe es wohl den Menschen gar nicht. Aller­dings geschieht es seit Anfang des 20. Jahr­hunderts immer häufiger, dass Viren von tierischen Wirten auf den Menschen "über­springen" (Zoonosen).

Das liegt daran, dass Menschen immer weiter und immer öfter in Gebiete vor­dringen, zu denen vorher keinen Kontakt bestand.

U.a. durch ver­mehrte Ab­holzung von Ur­wäldern (für Land­wirt­schaft) oder durch Handel mit exo­tischen Tieren (als Nah­rung, Poten­zmittel oder Haus­tier) kommen Mensch und Tier in engen Kontakt, Viren -wie zuletzt das Corona-Virus SARS-COV-2 - gelangen so auf Wirte, die keiner­lei Abwehr­kräfte besitzen - auf uns Menschen.

Eisbären

… (Ursus maritimus) leben in den nörd­lichen Polar­regionen. Sie gehören mit zu den größten an Land lebenden Raub­tieren der Erde.

Eisbären sind besonders auf Fleisch­versorgung angewiesen, obwohl sie Alles­fresser (omnivor) sind. Haupt­teil ihrer Nahrung sind Robben. Gute Jagd­bedin­gungen bieten im Winter Pack­eis­felder

Die gegen­wärtige Eis­schmelze ist für die Bären ver­heerend, da nicht nur die Menge des Eises weniger wird, sondern es auch weniger zusammen­hängende Flächen gibt. Dadurch müssen die Bären weitere Strecken schwimmend -und damit Energie-verzeh­render- zurück­legen. Und, im offenen Wasser haben Eis­bären kaum Chancen, Robben zu erbeuten.

Dadurch sind sie zum Symbol geworden für die immer weiter gehende Ein­schränkung der Lebens­räume von Wild­tieren durch mensch­liches Zutun (Klima­wandel).

Erosion

… ist der Verlust von fruchtbarer Erde. Das geschieht in der Land­wirt­schaft durch Pflügen oder Eggen. Auch auf Wasser­mangel in Wäldern folgt oft Schädlings­befall, Ent­wurzelung und der Boden wird von Wind und Regen davon­getragen.

Starke Temperatur­schwankungen in den (dort bisher nicht üb­lichen) Plus-Bereich führen zu starker Ver­witterung von Gestein. Daraus resul­tieren oft Berg-Abbrüche oder Lawinen.

Auch das Auf­tauen von Perma­frost-Böden verstärkt Ero­sion (und setzt dabei oft uralte, bisher einge­bundene) Klimagase frei.

Im eigenen Garten kann Erosion verhindert werden, wenn Beete nicht vor Gras und Wild­kräutern befreit, sondern beispiels­weise als dicht bewachsen Blüh­flächen angelegt sind.

Link:
UTOPIA: Bodenerosion.

Fisch & Fischerei

Etwa die Hälfte aller leben­den Wirbel­tier­arten sind Fische. Für Menschen an Küsten und Binnen­gewässern war Fisch daher immer Bestand­teil der Ernäh­rung. Um ihn länger auf­heben zu können, wurde er getrocknet, geräuchert oder einge­legt, später in Dosen konser­viert und dann auch einge­froren.

Fische sind der Wasser­qualität über ihre Kiemen sehr direkt ausge­setzt und reagieren rasch und empfind­lich auf Verschmut­zungen. Daher muss auf die von der Fleisch­produktion und Land­wirt­schaft verur­sachten Problemen große Aufmerk­samkeit gerichtet werden.

Um Fisch­wanderungen über Kraft- und Stau­werke hinweg zu ermög­lichen, wurden mancher­orts Fisch­treppen gebaut. Zudem wurden Fließ­gewässer teil­weise re­naturiert, um als Lebens­raum für Fische und andere Tiere attraktiv zu sein.

Das Gros unserer Speise­fische kommt aller­dings aus dem Meer, die industri­elle Fischerei bedroht den Bestand vieler Fisch­arten, so sind beispiels­weise Kabel­jau, Groß­augen-Thun sowie alle drei Blau­flossen­thun­fisch­arten durch Über­fischung welt­weit akut vom Aus­sterben bedroht.

Das kann auch irre­versibel (unum­kehrbar) werden, wie das kana­dische Bei­spiel aus dem ver­gangenen Jahr­hundert zeigt: Die Erträge des Kabeljaus brachen inner­halb weniger Jahre um drei Viertel ein. Trotz zahl­reicher Maß­nahmen -bis hin zum Fang­verbot- erholten sich die Bestände nie mehr, heute wird dort kein Kabeljau mehr gefangen!

Unver­hältnis­mäßig hoher Bei­fang (Haie und Rochen, Delfine und Wale, aber auch See­vögel sowie Meeres­schild­kröten und Meeres­säuger) treten u.a. bei der Grund­schlepp­netz­fischerei auf. Dabei verwüstet der verstärkte Einsatz in der Tiefsee den Meeres­boden und zerstören die einzig­artigen Unter­wasser-Öko­systeme (Kalt­wasser­korallen­riffe) nach­haltig.

Durch die Lang­leinen­fischerei sind mittler­weile alle 21 Albatros-Arten sowie etwa 20 Prozent aller Hai­arten gefährdet oder akut vom Aus­sterben bedroht, auch der Gemeine Delfin im Mittel­meer gilt bereits als stark gefährdet.

Da die aus Kunst­stoff gefer­tigten Netze theo­retisch unver­rottbar sind, fangen sie als soge­nannte Geister­netze weiterhin Fische, Meeres­säuger und See­vögel, die darin qual­voll verenden.

Reste dieser Netze und anderer Kunst­stoff­abfall werden von See­vögeln zum Nest­bau verwendet. Auch diese erleiden einen qual­vollen Tod, wenn sie darin hängen­bleiben, z.B. Bass­tölpel auf Helgo­land.

Um mehr Fisch zu ernten, werden Fisch­farmen (Aqua­kultur) genutzt, in stehenden und fließenden Gewässern sowie im Meer. Hier werden in riesigen Netz­käfigen Fische (Pangasius, Lachs) oder Muscheln gezüchtet. Oft werden dabei Medi­kamenten- und Futter-Reste frei­gesetzt und belasten die Öko­systeme.

Eine interessante, umwelt­schonende und nachhaltigere Sonder­form ist die Aquaponik. Hierbei werden Fische in einem geschlossenen System gehalten. Das Wasser mit den Exkre­menten wird dann zur Bewässerung und Düngung von Pflanzen (Salat, Kräuter) genutzt. Dabei wird das Wasser gereinigt (auch durch Bakterien) und den Fischen wieder zuleiten.

Links:
Global FischBase (Englisch), Planet Wissen: Aquakultur, Utopie: Aquakultur

Fleisch

… gehörte immer zum Speise­plan des Menschen. Aller­dings nicht täglich und nicht in großer Menge!

Unter den gegen­wärtigen Produktions­bedingungen für "unser täglich Fleisch" leiden Tiere und Menschen, Natur und Klima. Die Massen­tier­haltung (beschönigend auch "Intensiv­tier­haltung" genannt), ist die massen­hafte Haltung von Tieren unter beengenden, belastenden und meist nicht art­gerechten Um­ständen. Ursprüng­lich zielte der Begriff auf die Käfig­haltung von Lege­hennen. Heute sind beispiels­weise Schweine- und Rinder­zucht für industrielle Fleisch-, Leder- und Fell­produktion damit gemeint, womit viel Fleisch zu sehr geringen Kosten produziert wird.

Da viele der Tiere Wieder­käuer sind, entsteht das klima­schädigende Methan. Um Krank­heiten vorzu­beugen, werden Tiere präventiv mit Anti­biotika und Hormonen geimpft (die oft noch im Fleisch nach­zuweisen sind). Impor­tiertes Kraft­futter (Soja) aus ehe­maligen Urwäldern sowie kaum noch über­sehbare Mengen an Gülle (Nitrat­belastung des Trink­wassers) sowie der hohe Wasser­ver­brauch selbst, schaffen Probleme, die nur mit weniger Konsum -und wohl mit höheren Preisen- gelöst werden können. Damit könnten sicher­lich auch Zivili­sations­krankheiten durch hohen Fleisch­konsum verrin­gert werden.

Ob "Ersatz­fleisch" (aus Pflanzen, Insekten oder aus dem Labor) auch bei massen­haftem Einsatz Abhilfe schaffen könnte, ist derzeit nicht seriös zu beantworten.

Links:
GEO: Studie zu Tierhaltung, BMU: Fleischkonsum, Umwelt und Klima, UBA: Fleisch­ersatz hat besser Umwlt­bilanz.

Gesundheit

Neben viel zu vielen plane­taren Krisen ist der Klima­wandel die größte Bedrohung für die globale Gesund­heit im 21. Jahr­hundert schreibt The Lancet schon 2009, aber könnte gleich­zeitig die größte Chance für die globale Gesund­heit sein (The Lancet 2015). Vermehrten Stürmen und Über­schwemmungen folgen Hitze und Dürre, daraus resultieren Ernte­ausfälle, Hungers­nöte und Infektionen (wie ­ Corona). Der Klima­wandel trifft besonders stark die ärmsten Menschen, bei uns, aber ganz besonders in der sogenannten "Dritten Welt".

Im "reichen Westen" kann mehr Klimaschutz gleich­zeitig auch mehr Gesundheit bedeuten: Fuß­gänger- und fahrrad­freundliche Städte fördern körper­liche Bewegung, abge­schaltete Kohle­kraft­werke verringern Schad­stoffe in der Atem­luft, natur­nahe Land­wirt­schaft sowie weniger Fleisch und mehr Gemüse auf den Tellern fördern gesündere Ernährung: Win-win!

Wir können unter­scheiden zwischen direkte und indirekte sowie Kurz­zeit- und Lang­zeit-Effekte auf die Gesundheit. Extreme Wetter­ereignisse wie Dürren, Über­schwemmungen, Erd­rutsche, Wald­brände und Wirbel­stürme wirken schwer­wiegend und unmittel­bar auf die mensch­liche Gesund­heit. Nach Extrem­wetter­ereignissen kämpfen die Menschen mit unzu­reichender und verun­reinigter Wasser­versorgung. Folge sind Durst und Hungers­not. Wald­brände verursachen Herz-Kreis­lauf- und Atem­wegs­erkrankungen.

Ständige Hitze erhöht die Sterb­lichkeit, etwa durch Hitz­schlag und senkt Leistungs­fähigkeit und Produk­tivität. Besonders junge Männer verletzen sich nach­weislich in Hitze­perioden, es kommt zu mehr Todes­fällen. Daneben treten selbst­verständlich auch mentale, psychische Probleme auf.

Links:
Ärzteblatt: Klima, Gesundheit, Resilienz, DWD: Gesundheit und Wetter, The Lancet: Health effects of climate change

Gifte

Pestizide werden in der Land­wirt­schaft, aber auch in privaten Gärten teils sehr intensiv einge­setzt. Sie bekämpfen "uner­wünschte" Organis­men. Man unter­scheidet dabei zwischen …

Herbizide (mit z.B. dem Wirk­stoff Gyphosat) sind Mittel, die gezielt gegen bestimmte Pflanzen wirken.

Fungizide werden gegen Pilz­befall eingesetzt (z.B. Apfel­schorf oder Mehl­tau). Sie ver­hindern Ernte­ausfälle, die früher häufig zu Hungers­nöten führten.

Insektizide wirken gegen fast alle Insekten. Sie werden ver­wendet, um Felder "schäd­lings­frei" zu machen. Besonders bekannt durch das Bienen­sterben sind die soge­nannten Neo­nicoti­noide.

Biozide bekämpfen schäd­liche Organis­men, werden aber nicht zur Behand­lung lebender Pflanzen eingesetzt. Beispiele sind Des­infektions­mittel und Holz­schutz­mittel.

Nicht unerwähnt gelassen sollte auch Gülle aus der Tierhaltung, welche Böden und Trink­wasser mit Nitraten belastet.

All diese Mittel greifen in die natür­lichen Kreis­läufe ein. Damit wird ein individu­eller Schaden für den An­wender zwar kurz­zeitig vermieden, lang­fristig kommt "die Natur" aller­dings aus dem Gleich­gewicht, weil beispiels­weise Insekten als Nahrung für Vögel fehlen oder Bienen für die Bestäubung. Auch können Rest in der Nahrung Menschen krank­machen.

Links:
UBA: Pestizide, Spektrum: Landwirtschaft ohne Pestizide?

Insekten

… sind zwischen 0,15 mm (Schlupf­wespe) und 33 cm (Stab­heu­schrecke) lang. Alle Insekten haben Exo­skelette sowie die meist deutlich sicht­bare Gliede­rung in die drei Ab­schnitte. Insekten sind in fast allen Lebens­räumen und Gebieten der Erde zu finden (außer Ozeane).

Insekten sind unver­zichtbar (siehe auch Kein Müll in der Natur), sie spielen sie eine bedeu­tende Rolle bei der Remineralisierung organi­scher Stoffe (Pflanzen, Holz, Aas), eine Reihe von Arten lebt als Nektar- und Pollen­sammler und sorgen für die Pflanzen­bestäubung. Andere Insekten leben in und an Pilzen und ernähren sich von diesen. Einige leben von anderen Insekten oder Tieren - oder von Teilen größerer Tiere (Haaren, Schuppen). Hierzu gehören Para­siten, die beispiels­weise Blut saugen. Eine Besonder­heit sind staaten­bildenden Insekten, diese Form des Zusammen­lebens hat sich mehr­fach unab­hängig von­einander ent­wickelt (Termiten, Ameisen, Bienen, Wespen). Da­neben dienen Insekten vielen Tieren als Nahrung (Klein­säuger, Vögel)

Der Mensch nutzt vor allem Honig­bienen, Schlupf­wespen (Schäd­lings­bekämpfung), Seiden­spinner sowie in vielen Ländern Heu­schrecken und Grillen als Nahrungs­mittel (siehe auch Fleisch).

Bereits 1992 hatte das Umwelt­pro­gramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) auf eine Konferenz die "Kon­vention für bio­logische Viel­falt" verabschiedet, aus heutiger Sicht vergeb­lich!

Durch immer stärkeren Ein­satz von Giften sowie Flur­bereinigung und Mono­kulturen finden Insekten immer weniger Nah­rung und Wohn­flächen. So hat sowohl die Anzahl der Arten, als auch die Populations­dichte abge­nommen: Bei den (am besten unter­suchten) Schmetter­lingen schätzungs­weise um ca. ein Drittel in den letzten 40 Jahren. Ehrenamt­liche Forscher aus Krefeld sorgten im Jahre 2013 für Auf­sehen, als sie an zwei Mess­stellen über die Jahre 1989 bis 2013 einen Schwund von "bis zu 80%" fest­stellten. Andere Studie (z.B. Universität Göttingen) kommen zu ähn­lichen Ergeb­nissen.

Das stellt uns vor riesige Aufgaben, nicht nur die Land­wirt­schaft, Stadt- und Land­schafts­planer, Politiker, sondern auch jeder Bürger kann und sollte aktiv werden. Stich­worte sind Insekten­hotels und Wasser­stellen (auch Insekten brauchen an heißen Tagen zu trinken), Garten­gestaltung und unser gesamtes Konsum­verhalten.

Links:
ARD:  Insekten / Spinnen (Planet Wissen), Wikipedia: Insektensterben

Küsten- & Uferschutz

Der Mensch modifiziert seine Umwelt, schon seit er vom nomadi­sierenden Sammler zum sess­haften Bauern wurde. Mit wach­senden tech­nischen Kennt­nissen und Fähig­keiten wurden die Ver­änderungen an der Umwelt jedoch immer ein­schneiden­der. Die (abseh­baren) Folgen wurden jedoch viel­fach geringer gewichtet, als die vermeint­lichen Erträge.

So haben Fluss­vertiefung zu höherer Fließ­geschwindig­keit oder höheren Flut­bergen geführt. Wenn Flüsse sich bei Flut oder Stark­regen "aus­breiten" können, wird das weniger zum Problem. Leider wurden die Wasser­wege aber zusätz­lich oft begradigt (weitere Erhöhung der Fließ­geschwindig­keit), eng kanalisiert - und bis an die Ufer bebaut.

Dadurch müssen Deiche immer höher werden - oder es werden wieder Über­flutungs­flächen geschaffen. Dort kann sich dank Nicht-Nutzung eine umfang­reiche Arten­vielfalt (siehe Bio-Diver­sität) ent­wickeln und ganz eigene Kultur­land­schaften (z.B. Salz­wiesen).

Durch Ver­sauerung sterben immer mehr Korallen ab, diese Riffe bremsen jedoch als wichtiger, natür­licher Schutz der Küsten starke Meeres­strömungen ab. Und der Meeres­spiegel steigt. Einer­seits schmilzt immer mehr (Süß­wasser-) Eis an den Polen und in Glet­schern, anderer­seits führt die Er­wärmung dazu, dass sich das Wasser selbst ausdehnt. Es gibt (nicht ganz unzweifel­hafte) Berech­nungen, die von einem Anstieg in der Größen­ordnung von sieben Metern reden. Hamburg -und Wedel- wären dann mit Deichen wohl nicht mehr zu schützen.

Auch wenn es nicht sieben Meter sein sollten, müssen wir mit einem (wohl erheb­lichen) Anstieg rechnen. Schutz der Küsten kostet Geld, viel Geld. Geld, das ärmere Länder wohl nicht auf­bringen können - dabei leben der­zeit knapp die Hälfte aller Menschen an Küsten. Was passiert, wenn dieser Teil der Mensch­heit ihre Heimat verliert? Wohin gehen sie? Wie können wir alle ernährt werden, wenn erheb­lich weniger land­wirtschaft­lich nutz­bare Fläche vor­handen ist?

Links:
Meeresanstieg in Europa (Bildungsserver), Meeresatlas (Böllstiftung) (pdf), Küstenschutz (World Ocean Review), Meeresspiegelanstieg (Bundestag) (pdf), Menschheitserbe Meer (WBGU) (pdf)

Landwirtschaft

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, greifen Land­wirte in die Natur ein - sind und waren aber auch ab­hängig von natür­lichen Ab­läufen. Durch höhere An­sprüche der Ver­braucher, globalen Handel und hier­durch beein­flusste wirt­schaft­liche Erforder­nisse werden die Ein­griffe in den "ent­wickelten" Ländern immer tief­greifender. Einige der größten Problem­felder:

  • Tierhaltung / Fleisch­produktion:
    Kosten­druck führt zu Massen­tier­haltung unter ethisch frag­würdigen Bedin­gungen. Für kürzest mögliche Mast wird Kraft­futter (mit hohem Soja-Anteil) genutzt, für das oft Urwald abgeholzt oder brand­gerodet wird. Da Kosten durch Menge (Masse) ver­ringert werden, werden Tier auch lebend expor­tiert (oft über lange Strecken, angeblich zur Zucht).
  • Vieles, was wir nicht essen mögen (Hühner­füße, Innereien, u.v.a.) wird dann in Länder aus­geführt. Dort wird es oft so billig verkauft, dass lokale Klein­bauern ihre Produkte nicht mehr ver­kaufen können - und damit ihre Lebens­grund­lage verlieren. Das "funktioniert" auch bei pflanz­lichen und anderen Produkten.
  • Eine Folge daraus sind riesige Mengen an tierischen Exkre­menten, die auf den Feldern als Dünger entsorgt werden. In früherer Zeit (oder auf einigen nachhaltig wirtschaf­tenden Höfen) war es sinn­voll, damit den Boden zu düngen, auf dem das Futter für die eigenen Tiere ange­baut wurde: Kreis­lauf. Durch Import (und dortige Nutzung von oft teurem Kunst­dünger) sowie Massen­tier­haltung entsteht hier so viel Gülle, dass Rück­stände in unser Trink­wasser gelangen. Aus einem anderen Teil Bio-Energie erzeug.
  • Auch Pflanzen sollten mit größt­möglichem Ertrag pro ha erzeugt werden. Dazu werden Gifte ausge­bracht, die nicht folgen­los für die Umwelt bleiben, bei­spiels­weise für Insekten.
  • Die eigent­lich gute Idee, Energie aus Pflanzen zu gewinnen, hat zu riesigen Mono-Kulturen geführt: Bei uns sehen wir riesige Raps- oder Mais-Felder, in anderen Ländern wird (manch­mal auf mit Maschinen oder Feuer gerodetem Urwald) Quadrat­kilometer­weit Soja angebaut.
  • Dennoch produ­zieren Land­wirte unsere Lebens­mittel!
    Daher sollten wir gemein­sam -als Ver­braucher, mit der Politik und mit den Bauern- Wege suchen, diesen nicht nach­haltigen Kurs zu ver­lassen (In Fran­kreich bei­spiels­weise geben die Menschen doppelt so viel für Nahrung aus, wie hier in Deutsch­land!). Viele Land­wirte sind bereit, anders zu wirt­schaften und auch Schutz von Natur und Umwelt stärker zu forcieren, WENN sie von ihrer Arbeit leben können!

Link:
Spektrum: Landwirtschaft ohne Pestizide?

Lebensmittel

… sind Mittel um zu Leben!
Zu Anfang der Mensch­heits­geschichte suchten unsere Vor­fahren ess­bares beim Herum­wandern: Früchte, Samen und manch­mal auch ein totes Tier. Und irgend­wann begannen sie, selbst etwas anzu­bauen und Tiere zu domesti­zieren. Zuerst als Subsistenz-Land­wirt­schaft, deckte also weitest­gehend nur den Bedarf der eigenen Familie. Mit besserer Technik, Geschick -und vielleicht einem gewissen Maß an Gier- wurde irgend­wann mehr produziert, es folgten Speziali­sierung und Handel.

Und so ent­standen zahl­reiche Berufe, die sich um die Lebens­mittel kümmerten. Auf die Bauern folgten Müller und Bäcker, Schlachter und Wurst­macher, Brauer und Gast­wirte - und schluss­endlich Verkäufer und Kassiererinnen beim Discounter.

Auch der Handel schritt fort, zuerst ging man zum Ein­kaufen in den nächsten Markt­flecken, heute bringen Flug­zeuge und Schiffe Container­weise die ausge­fallensten Leckereien in die Läden (oder mit Liefer­diensten sogar bis an die Wohnungs­tür).

Dieses "immer-alles-überall" führt jedoch zu erheb­lichen, nach­teiligen Folgen: Gülle vergiftet Trink­wasser, Gifte gefährden Bio-Diversität und verur­sachen Insekten­sterben, es wird Ver­schwendung Vor­schub geleistet. Daher besinnen sich manche Menschen wieder auf die "Tugenden" lokal (also aus der Nachbar­schaft und nicht rund um den Globus transpor­tiert) und saisonal, also Früchte und Gemüse, die nicht in energie-inten­siven Treib­häusern heran­wachsen (oder in Kühl­häusern Monate lang gelagert) werden.

Lebens­mittel sind auch Handels­ware, daher gibt es das Inter­esse, dass wir mög­lichst viel essen (und später Diät-Lebens­mittel und Abnehm-Bücher kaufen …). Daher werde immer neue Produkte auf den Markt gebracht und unserem Geschmack mit (natür­lichen oder künst­lichen) Zusatz­stoffen geschmei­chelt. Und es gibt "an jeder Ecke" Ange­bote "für den kleinen Hunger zwischen­durch" (Fastfood).

Auch Trink­wasser ist Lebens­mittel - das wichtigste!

Link:
Foodwatch, Lebensmittellexikon, Verbraucherzentrale, Zusatzstoffe (E-Nummern)

Meere & Ozeane

Eigentlich müsste die Erde "Wasser" heißen, ist die Ober­fläche doch zu gut 70% von Ozeanen bedeckt (und die Ozeane produ­zieren die Hälfte des Sauer­stoffs!). Der Mensch hatte immer eine besondere Beziehung zum Meer, das zeigt sich viel­leicht auch daran, dass welt­weit etwa 40 Prozent der Menschen weniger als 100 Kilometer von Küsten entfernt leben (siehe auch Küstenschutz).

Die Ozeane und Meere (also Teile der Ozeane) haben Menschen schon früh mit Nah­rung ver­sorgt, dienten als Handels­routen und machten immer neu­gierig darauf, was "hinter dem Hori­zont" zu finden sei. Der Handel über die See wird und wurde immer auch von Piraten bedroht, die Strände der Meere sind seit vielen Jahren beliebte Orte für Urlaub, Ent­spannung und Kuren ("gesunde See­luft").

Doch die uner­gründeten Tiefen werden auch seit langem genutzt, um Unlieb­sames zu ent-sorgen. Essens­abfälle und Aus­scheidungen der frühen See­leute waren für die Natur leicht zu ver­kraften, erst die Ver­klappung von öl­haltigen Rück­stände und Chemi­kalien oder Ver­senkung von Waffen schaffte ernst­hafte Probleme. Heute wird z.B. mit enormem Auf­wand an Technik und Geld versucht, die Hinter­lassen­schaften des Zweiten Welt­krieges wieder aus dem Wasser herauf zu holen.

Leider ist die Schiff­fahrt nicht einziger Ver­schmutzer, auch die "Land­bevöl­kerung" sorgt über die Flüsse und über die Luft dafür, dass Müll, Nitrate und Gifte sich in den Ozeanen sammeln - mit erheb­lichen, negativen Folgen.

Kontinent-große Müll­strudel gehen laufend durch die Presse, es wird kol­portiert, es gäbe inzwischen mehr Müll als Lebe­wesen in den Meeren. Auch wenn das wohl niemand genau sagen kann, poten­zieren sich die Probleme, die aus Plastik -und später Mikro-Plastik- resul­tieren. Das führt oft dazu, dass Tiere Plastik mit Nahrung verwech­seln und mit vollen Mägen verhungern - oder sich in Geister­netzen und anderem Müll ver­fangen und qualvoll ein­gehen.

Die durch CO2-Auf­nahme resul­tierende Ver­sauerung des Wassers ist Ursache von Korallen­bleiche - und damit einer ekla­tanten Ab­nahme von Bio-Diversität und Küsten­schutz.

Weitere Stichworte: Nahrungs­ketten, Über­fischung

Links:
Meeresatlas (Böllstiftung) (pdf), Küstenschutz (World Ocean Review), Menschheitserbe Meer (WBGU) (pdf) bpb: Meer und Klimawandel, Planet Schule: Mensch und Meer, Wikipedia: Meer

Mikroplastik

Als Mikro­plastik bezeichnet man Kunst­stoff-Teile mit einem Durch­messer unter 5 mm. Diese werden ent­weder direkt produ­ziert (für Kosmetika, Zahn­pasta oder Baby­windeln) oder ent­stehen, wenn Plastik­müll (z.B. durch mecha­nische Bewegung im Meer weiter zer­rieben wird. Mikro­pastik hat eine ähn­liche Dichte wie Wasser.

Die Filter­systeme (vieler?) Klär­werke sind nicht in der Lage, so kleine Partikel heraus zu filtern. Auch chemisch oder bio­logisch ist dem Kunst­stoff nicht beizu­kommen. Durch ihre (im Ver­gleich zum Volumen) große Ober­fläche sowie (vermut­lich) statische Auf­ladung, haften Gifte sehr stark an Mikro- (und noch kleine­rem) Plastik an - werden dann beispiels­weise von Meeres­tieren (Fischen) aufge­nommen - und landen dann auf unseren Tellern!

Link
Quarks: Wie gefährlich ist Mikoplastik?, Wikipedia: Mikoplastik

Moore

Moore nehmen weltweit nur 20 Prozent der Fläche ein, wie Wälder. Dennoch speichern sie doppelt so viel Kohlen­stoff wie alle Wälder zusammen. Moore sind also zehnmal so effektive Kohlen­stoff­speicher - und damit wichtige Klima­schützer. Trocken­gelegte Moore (heute sind es 95 Prozent) gasen nicht nur CO2 aus (7 Prozent der deutschen Emissionen), sie sacken jährlich um zwei Zentimeter ein. In Küsten­nähe liegt das Land dann irgend­wann unter dem Meeres­spiegel.

Doch auf (wieder vernässten) Moor­flächen kann Land­wirtschaft betrieben werden. Kühe und Wasser­büffel können auf den Flächen gehalten werden, für Wasser­büffel ist dies fast natür­licher Lebens­raum.

Anbauen lässt sich auch Schilf­rohr. Der hohe Gerb­säure­gehalt schützt Rohr­kolben­produkte gegen Verrot­tung und ist dennoch bio­logisch abbau­bar. Es können, aus nachwachsenden Rohstoffen ohne Pestizid- oder Dünger, Dämm-Platten für den Haus­bau herge­stellt werden. Sie sind zudem von Natur aus schwer ent­flamm­bar. Leider gibt es noch keine ausrei­chenden Mengen, es fehlen über­zeugte Landwirte, ausrei­chend Flächen und nicht zuletzt Förder­politik.

Nahrungskette

Egal, was wir essen, ein zartes Filet­steak, einen saftigen Gemüse­bratling oder nur einen vom Baum gefallenen Apfel, der Mensch steht an der Spitze der Nahrungs­kette. Ganz am Anfang steht Plank­ton, also winzige, von der Strömung getriebene bakterielle, pflanzliche (Algen) oder tierische (Krill, Larven) Lebens­formen. Davon ernähren sich Fische (und auch riesige Wale), Fische werden von grö­ßeren Fischen gefressen oder von Raub­vögeln.

Ein anderer Teil der Nahrung­skette (oder besser: des Nahrungs­netz­werkes) beginnt im Boden mit Insekten, Larven und anderem Klein­getier, das Vögeln und Nage­tieren als Nah­rung dient. Diese werden von Raub­tieren gefressen. Aber auch Pflan­zen sind eng einge­bunden in diese Nahrungs­netz­werke, so leben Bienen z.B. von den Pollen der Obst­bäume, die sie während der Nahrungs­suche bestäuben. Viele Pflanzen sind direkte Nah­rung für Tiere (Gras) oder Mensch (Getreide, Äpfel).

Auch hier gerät vieles in ein zuneh­mend gefähr­lich wer­dendes Ungleich­gewicht: Der weitest­gehend unge­hemmte Dünger­einsatz (Gülle) führt zu Über­düngung der Meere. Daraus folgt sowohl ein Über­angebot an Plankton und mehr Fisch, als auch Sauer­stoff­mangel, woran Fische ein­gehen und damit zu Nahrung für noch mehr Plankton werden.

Oder die Menschen ent­nehmen so viel Fisch, dass für den lang­fristigen, nach­haltigen Bestand zu wenig Tiere ver­bleiben (Über­fischung). Am Ende der Kette steht der (westliche) Mensch, der immer mehr, immer öfter (und immer billiger) essen will. Das tut weder der Natur gut, noch der mensch­lichen Gesund­heit!

Perma-Frost

Es gibt (bzw. gab) auf der Erde Gebiete, in denen ständig Tempera­turen unter Null Grad herrschten. Nicht nur das soge­nannte "Ewige Eis" an den Polen, auch in den Alpen (Gletscher) oder im Norden Russ­lands (Sibirien) war immer, permanent Frost.
Und nun taut es!

Das hat schlimme Folgen!
Auf der einen Seite ver­lieren die nun tau­enden Boden und Berg­hänge ihren eisigen Kitt. Da­durch kommt es zu ver­mehrten Fels­ab­stürzen und Gebäude beginnen zu kippen, weil der Boden seine Stabi­lität verliert, weich wird. Auf der anderen Seite werden in dem Eis gebundene "alte" Klima­gase frei­gelassen. Vor tausenden Jahren einge­schlossen, ent­weichen nun CO2, Methan und andere und beschleunigen damit den Klima­wandel weiter.

Links:
BildungsServer, World Weather Attribution (englisch)

Plastik

Im Jahre 1839 mischte Charles Goodyear unter Wärme­einwirkung Kautschuk mit Schwefel: Das erste "Plastik". In den folgen­den Jahren wurden weitere Kunst­stoffe entwickelt: Zelluloid (Filme, Puppen), Schellack (Schall­platten) oder Linoleum.

Das junge 20. Jahr­hundert brachte Bakelit (Telefon-Apparate) und das Patent für PVC. Die US-amerikanische Firma DuPont erfand später Nylon (als Ersatz für Seide) und andere Fasern, die z.B. Hanf in der Stoff­her­stellung (Jeans) ersetzte. In den 1950er-Jahren kamen dann Plastik­tüten auf den Markt, das folgende Jahr­zehnt brachte uns die PET-Flasche. Von einer Millionen Tonnen (1950) stieg die Produktion auf heute weit über 370 Millionen Tonnen Kunst­stoff - pro Jahr!

Auch in anderen Bereichen fassten Kunst­stoffe Fuß: Mangel an Stahl­blech ließ ein Betrieb in der dama­ligen DDR-Autos mit Plaste-Karosserie bauen: Den Trabant. Diese Technik wurde weiter ent­wickelt und heute wieder angewandt, im Fahr- und Flug­zeug­bau werden Karbon­fasern einge­setzt - und auch Sport­boote bestehen oft aus GFK.

Die Produktion von Plastik zieht oft den Aus­stoß giftiger Gase mit sich. Auch die chemische Ähnlich­keit mancher Sub­stanzen mit mensch­lichen Hormonen (Östrogen) hat immer wieder Aus­wirkungen auf den Menschen (So ist die Zeugungs- und Empfängnis­fähigkeit der Deut­schen seit dem Krieg erheb­lich zurück gegangen).

Einer der großen Vor­teile des Plastiks, nämlich seine Halt­barkeit, ist gleich­zeitig auch der riesige Nach­teile. Der "Kunst"-Stoff kann mit natür­lichen Vor­gängen nicht ab­gebaut, zer­setzt oder ver­wertet werden.

Wir haben ein Müll­problem. Im Meer schwimmen gigan­tische Strudel aus Plastik­müll, Tiere werden von Plastik erwürgt oder sterben, weil sie Plastik an­statt Nah­rung fressen. Und auch die Men­schen nehmen kleinste Plastik­teilchen über die Nah­rung auf.

Es gibt viele Arten Plastik, oft wird nicht sorten­reiner Kunst­stoffe verar­beitet, sondern gemischt oder fest mit­einander verbunden. Daher wird nur wenig recycelt, lediglich die "thermische Ver­wertung" (Verbrennung) nützt das oft als Roh­stoff genutzte Erd­öl - und emittiert prä­historisches CO2.

Seit 2014 gibt es Unver­packt-Läden. Dort kann man Lebens­mittel, Kosmetik und Reinigungs­produkte lose kaufen und in eigene Mehr­weg­behälter füllen: Nach­haltiges Ein­kaufen. Leider gibt es bisher nur wenige dieser Läden, weshalb oft längere An­fahrts­wege nötig wären - was öko­logisch wenig sinn­voll ist. Und, gerade in Zeiten von Corona: Ein­weg­ver­packungen sind nicht per se hygie­nischer.

Es gibt viele andere Möglich­keiten, zumindest ein wenig Müll einzu­sparen. Denn auch bei konven­tionellen Super­märkten ist es in­zwischen erlaubt, Käse und Fleisch in Mehr­weg­dosen zu füllen. Drogerien verkaufen feste Shampoos und Seifen und eine Kette testet sogar eine Abfüll­station für Dusch­gel. Bei vielen Bäckereien kann man sich Brot lose über die Theke reichen lassen und in einen mit­gebrachten Baum­woll­beutel packen - einfach nach­fragen!

Link:
BMU-Kids: Plastik im Meer, Nature: bisphenol is anti-oestrogenic (Englisch), Plastik-Fakten, RND: Reduktion um 80%, Statistiken, Utopia: Mikoplastik im Menschen, Was ist Plastik

Starkregen & Schwammstadt

Der Klima­wandel veruracht, dass es zeit­weise weniger regnet. Weil (sehr verein­facht gesagt) die Temperatur-Unter­schiede geringer werden, verweilen Hoch- und Tief­druck-Gebiete öfter länger am Ort. Daher wird es neben längere Trocken­zeiten auch vermehrt längere Regen­zeiten geben. Da wärmere Luft zudem mehr Feuchtig­keit aufnehmen kann, werden Regen­mengen zunehmen - und so zu mehr Schäden führen (siehe u.a. Ahrtal 2021)

Das bedeutet, dass Land­wirt­schaft und Wasser­betriebe einerseits ein länger­fristiges Wasser-Manage­ment betreiben müssen (nicht mehr ableiten, sondern sammeln), aber auch, dass Städte und Gemeinden fit gemacht werden müssen, plötz­liche, große Regen­mengen aufzu­nehmen: Sie müssen zur "Schwamm­stadt" werden!

Hierbei geht es darum, Regen­wasser (zwischen) zu speichern, beispiels­weise in Teichen, Feuchtgebiete oder auch in (unter­irdischen) Regen­wasser­speichern. Diese können nicht nur das Wasser bei Stark­regen zurück­halten, sondern es auch in Trocken­perioden zur Bewässerung bereit­stellen. Die Befüllung der unter­irdischen Speicher funktioniert z.B. mittels versickerungs­fähige Verkehrs­flächen und Pflaster. So wird das Kanal­netz entlastet.

Durch Bäume, Fassaden- und und Dach­begrünung kann auch ein Teil des Wassers aufgenommen werden und durch Verdun­stung später zur Kühlung des urbanen Raumes beitragen. Bäume leisten zudem einen wichtigen Beitrag zur Ver­besserung des Stadt­klimas, indem sie Schatten spenden. Damit Bäume große Kronen entwickeln, brauchen sie jedoch viel Platz für ihre Wurzeln. Daher muss der aktuell stark verdich­tete Boden aufge­lockert werden - zugleich aber auch stabil genug sein für Straßen und Geh­wege.

Als weiterer Zwischen­speicher können multi­funktionale Flächen gebaut werden, auf denen sich Wasser sammeln kann, während sie außer­halb dieser Zeiten ander­weitig genutzt werden können (z.B. als Park­haus, Sport- oder Veran­staltungs­fläche).

Auch bei Hausbau muss ggf. auf Wasser­schutz geachtet werden, hier haben die Wasserwerke Hamburg eine umfassend infor­mierende Broschüre heraus­gegeben (siehe Links)

Link:
Tagesschau.de: Flutnacht im Ahrtal, UTOPIA: So funktioniert Schwammstadt, Wasserwerk Hamburg: Starkregen,

Tierwohl

Konsumenten lehnen Massen­tier­haltung zuneh­mend ab, fördern sie aber oft durch ihr Ein­kaufs- und Ess­verhalten. Wenn Tiere Rechte haben, müssen Menschen (Her­steller, Händler und Kunden) ent­sprechende Pflich­ten er­füllen und die Wider­sprüch­lich­keit im Denken und Handeln thema­tisieren. Auch Nut­zung und Belas­tung der Umwelt sowie die Art der Tötung der Tiere spielt hierbei eine Rolle.

Tierwohl wird oft im Zusammen­hang mit dem Begriff der "art­gerechten Hal­tung" genannt. Dabei wird bei Nutz­tieren Wert auf Aus­lauf, Ermög­lichung natürlichen Ver­haltens (z.B. Scharren bei Hühnern, Suhlen bei Schweinen) und Frisch­futter gelegt. Bei Haus­tieren legen Menschen leider oft andere Maß­stäbe an.

Gegen Massen­tier­haltung bei der Fleisch­produktion richten sich inzwischen einige Ver­braucher, die ent­weder auf tierische Produkte ver­zichten oder "BIO" kaufen. Es gibt zwar zahl­reiche (zu viele) Siegel, die Tie­rwohl sicher­stellen sollten. Leider hat das Land­wirt­schafts-Ministerium noch kein um­fassendes Label geschafft. Nun haben einige Handels­ketten selbst ein (um­strittenes) Siegel geschaffen: Die "Initiative Tier­wohl". Dieses wird bisher nur für wenige Produkte vergeben, die unterste Stufe verlangt lediglich gesetz­liche Stan­dards.

In-vitro-Fleisch könnte viel­leicht irgend­wann als ein Ausweg aus der Misere angesehen werden. Das und eine vege­tarische oder vegane Lebens­weise wird von der Mehr­heit der Bevöl­kerung in Europa frei­lich abge­lehnt.

Link:
Verbraucherzentrale zur "Initiative Tierwohl"

Trinkwasser

… ist Süß­wasser mit höch­stem Rein­heits­grad und wird zum Trinken und zur Zube­reitung von Speisen und Getränken genutzt. Diese Qualität wäre nicht nötig für Körper­pflege, Reini­gung und Wäsche­pflege - und erst recht nicht, um es in der Toilette herunter zu spülen. In manchen Häusern wird nur leicht ver­schmutz­tes Wasser mecha­nisch gereinigt und für Toiletten­spülung oder sogar für die Heizung genutzt. Im Garten kann Regen­wasser aufge­fangen und zum Gießen genutzt werden - oder für den Swimming­pool.

Damit es den hohen An­sprüchen genügt, müssen in den Klär- und Wasser­werken z.B. Schmutz­partikel, bio­logische und chemische Schad­stoffe heraus­gefiltert werden. In Deutsch­land gelten für Leitungs­wasser höhere Anfor­derungen als für abge­fülltes Mineral- oder Tafel­wasser, es ist das am besten unter­suchte Lebens­mittel!

Schadstoffe gelangen ins Wasser über den Wasser­kreis­lauf (Belas­tungen des Bodens mit Pestiziden aus der Land­wirt­schaft), durch Schad­stoffe in Leitungen (Blei, Legio­nellen) und beispiels­weise durch Medi­kamente, die über die Toilette ent­sorgt oder im Ab­wasser von Mast­betrieben ent­halten sind (auch Gülle und Hormone).

Hauptsächlich auf Regen­wasser sind viele Menschen in der soge­nannten "Dritten Welt" ange­wiesen. Oft wurde intensiv gerodet, um Bau- und Brenn­holz oder Acker­fläche zu er­halten. Aller­dings sinkt da­durch meistens auch der Grund­wasser­spiegel, die Brunnen fallen trocken. So muss entweder wieder aufge­forstet werden oder Wasser­leitungen gelegt, was beides mit erheb­lichen, oft von der Bevöl­kerung nicht zu tra­genden Kosten ver­bunden ist.

Links:
Chemie.de, Umwelt Bundesamt

Verschwendung

In aller Munde (oder eben nicht) ist das Thema Lebens­mittel-Ver­schwendung, immer wieder werden Läden ange­prangert, weil noch ess­bares wegge­worfen wird.
Rund zwölf Millionen Tonnen Lebens­mittel werden in Deutschland jedes Jahr als Ab­fall ent­sorgt. Für die Produk­tion wurden Energie und andere Ressourcen benötigt, Tiere geschlachtet, mit Lkws transpor­tiert - und dann? Müll­tonne!

Die Land­wirt­schaft, die weiter­verar­beitenden Betriebe und der Handel "beteiligen" sich mit je etwa 14 Prozent an der Ver­nichtung, die Gastro­nomie hat einen Anteil von rund 18 Prozent und wir, die Ver­braucher werfen fast 40 Prozent weg! Andere Unter­suchungen kommen sogar auf über 50 Prozent.
Tipp: Genau planen, Ein­kaufs­zettel schreiben, nicht hungrig ein­kaufen gehen.

Ähnliches gilt auch für z.B. Kleidung. Shoppen ist heute Frei­zeit­beschäfti­gung. Ange­regt von Influencern und Konzernen, werden nicht nur Sommer- und Winter-Mode heraus gebracht, sondern bis zu 24 Kollek­tionen im Jahr. Im Durch­schnitt tragen alle Deut­schen alle ihre Kleidungs­stücke nur acht Monate: "Fast Fashion"

Der jährliche Wechsel der Möbel scheint bei Manchem heute ebenso zum Life­style zu gehören wie die immer weiteren (oft immer passiveren) Reisen an Orte, die vom plötz­lichen Touristen­ansturm nach­haltig gestört werden.

Weniger und dafür besser, Nach­haltig­keit anstatt "ex und hopp" sichert Arbeits­plätze von Fach­kräften (und nicht nur Hand­langer-Jobs), schafft mit­unter Werte (Anti­quitäten), schont Ressourcen, spart Energie und das eigene Geld - und vermeidet Müll.

Link:
Fastfashion, Welthungerhilfe

Vögel

Zwar beobachtet man eine gewisse An­passung an den Klima­wandel, aber nicht schnell genug. Im Früh­jahr beginnt die Blüte­zeit früher, die Winter werden milder und die Sommer heißer: Das zwingt viele Tiere dazu, ihr Ver­halten, ihre Morpho­logie und ihre Lebens­weise anzu­passen – oder mit den Klima­zonen mitzu­wandern. Das wieder­um bedeutet, dass diese Vögel die Popu­lation ihrer Nah­rung (Insekten) nicht mehr regu­lieren, aber auch ihren Fress­feinden nicht mehr als Nah­rung zur Ver­fügung stehen.

Paarung, Brut und Migration haben sich ver­schoben. For­schungen ergaben, dass selbst Sing­ammer, Kohl­meise oder Elster -Vögel, die mit dem Klima­wandel relativ gut um­gehen können- sich zu lang­sam an die ver­änderte Um­welt an­passen, um ihr Über­leben zu garan­tieren.

Die Lebens­bedingungen von Vögeln ver­schlechtern sich auch in vieler­lei anderer Hin­sicht, zum Bei­spiel durch den Verlust von Leben­sraum und Nah­rung bei inten­siver, ein­seitiger Land­wirt­schaft. Kompen­sativ sind die Vögel im Laufe der Zeit kleiner geworden, haben aber längere Flügel be­kommen, wie Wissen­schaftler der Universität Michigan heraus­fanden. Manche Arten, etwa Gänse­geier, Triel und Wald­rapp, sind sogar schon ganz ver­schwunden.

Oft werden Wind­kraft-Anlagen und Vogel­sterben gegen ein­ander aus­gespielt. Dabei hat das Vogel­sterben viele Ur­sachen. Einer britischen Studie zufolge gab es 2014 in Europa 421 Millionen weniger Vögel als noch vor drei­ßig Jahren. Der NABU hat zusammen­gestellt, was die Todes­ursachen von Vögeln sind: Bis zu 100 Millionen Vögel werden von Katzen gefressen, noch mehr fliegen gegen Fenster­scheiben und 70 Millionen sterben bei Kollisionen mit Autos und andere Fahr­zeugen - pro Jahr. Da sind die 100.000, die mut­maßlich an Wind­anlagen verenden, eher marginal (und man muss die Frage stellen, wie viele durch eine weitere Erwär­mung eingehen würden, wenn auf die Strom­produktion mit Wind verzichtet würde).

Link:
ARD alpha: Vogelsterben und seine Gründe, Mitwelt: 2024 Vogelsterben in Deutschland, NABU: Gründe für Vogelsterben, SWR: Studie zu WKA

Wald & Urwald

Wälder -oder sogar kleine Parks- sind mit ihrem Mikro­klima wichtig für Kühlung der Umge­bung z.B. in Städten und für die Umwand­lung des Klima­gas CO2 in den für uns Menschen lebens­wichtigen Sauer­stoff. Das betrifft ganz besonders die (wenigen noch vor­handenen primären) Ur­wälder, beispielsweise in Russ­land oder Brasilien.

Leider wird zur Zeit gerade in dem süd­ameri­kanischen Land sehr viel Wald gerodet (oft mit Feuer), um kurz­fristigen wirt­schaft­lichen Nutzen zu erzielen mit Rinder­zucht oder dem Anbau von Soja für die Fleisch­produktion in Deutsch­land. Auch in Australien gab es ver­heerende Wald­brände, deren Ursachen in der mensch­lichen Bewirt­schaftung zu suchen sind.

Wälder sind wichtig als Lebens­raum für eine große Vielzahl von Tieren und Pflanzen, dienen auch den Menschen als Ort der Er­holung, tragen er­heblich zur Boden­qualität bei, speichern Grund­wasser (Trink­wasser) und verhin­dern durch die Gemein­schaft unter­schied­lichster Pflanzen Erosion.

Wetter

… bezeichnet den Zustand der Atmos­phäre an einem Ort und zu einem Zeit­punkt. Dabei werden u.a. Sonnen­strahlung, Luft (Druck, Temperatur, Feuchte) und Wind betrachtet. Wetter, also beispiels­weise Bewöl­kung, Nieder­schlag, Sicht­weite, ändert sich laufend und "funk­tioniert" haupt­sächlich direkt über uns in der Tropo­sphäre. Einige der Wetter-Elemente beein­flussen sich gegen­seitig, anderen nicht.

Klima dagegen bezeichnet den für eine Region (oder Klima­zone) typische jähr­liche Verlauf des dort üb­lichen Wetters, z.B. alpines oder Meeres­klima. Lang­fristige Änderungen des Klimas beein­flussen auch das Wetter. Mehr Wärme lässt Wasser der Ozeane stärker ver­dunsten, was zu stärkeren Luft­bewegungen (Sturm) mit mehr Feuchtig­keit führt und stärkere Regen­fälle bringt (verein­facht).

Was für und Normal­bürger als "schönes Wetter" gilt, kann für den Landwirt ver­heerend sein: In langen, trocke­nen und sonnige Wochen genießen wir im Garten, an Bade­see oder Strand, aber Pflanzen auf den Feldern ver­trocknen. Auch Wasser kann knapp werden, wenn zu viele Swimming-Pools ge­füllt werden.

Link:
DWD: Wetter-Lexikon, World Meteorological Organization (englisch)

Zoonosen

… sind nach der Definition der WHO Krank­heiten, die zwischen Wirbel­tieren und Menschen über­tragbar sind.

Sie können durch Viren (z.B. Corona, Ebola, Toll­wut), Bakterien (Borre­liose, Tuber­kulose u.a.), Pilze (Tricho­phytie), Protozoen (Toxo­plasmose) und andere Para­siten (Würmer) verur­sacht werden. Gegen­wärtig sind etwa 200 Krank­heiten bekannt, die sowohl bei einem Tier wie auch beim Menschen vorkommen und in beide Rich­tungen über­tragbar sind.

Die Infektions-Gefahr wird umso größer, je häufiger und je direkter Kontakt mit Tieren besteht. Auch (religiös bedingte) Ess­gewohn­heiten können einen Ein­fluss auf die Ver­breitung haben (Schweine­band­wurm). Salmonellose z.B. wird vor allem über Lebens­mittel (Eier, Milch­produkte, Geflügel­fleisch) über­tragen.

Die Zerstörung unbe­rührter Wälder durch Abhol­zung, Berg­bau, Straßen­bau durch abge­legene Gegen­den, Ver­städterung und Bevölkerungs­wachstum bringt die Menschen in Kontakt mit wilden Tier­arten, von denen Krankheits­erreger auf mensch­liche Gemein­schaften über­springen können (Corona).

Link:
Max-Planck Gesellschaft, Robert-Koch-Institut

Viel Anregungen zu den Artikeln auf dieser Seite basieren auf Wikipedia und auf Dr. Michael Bockhorsts Seite EnergieInfo. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zur Haftung für Links im Impressum.